Förderkonzept der Schulpartnerschaft an der MÜHL.

 

 

1)    Begriffsklärung und Vorbemerkungen

 

Förderung bedeutet, ein Kind bei der Entwicklung seiner Fähigkeiten und Interessen sowohl herauszufordern als auch angemessen zu unterstützen. Gute Förderung ist daher immer individuell und wird für verschiedene Kinder unterschiedlich aussehen – entscheidend ist, dass sie zu den individuellen Bedürfnissen, Möglichkeiten,  und Voraussetzungen des Kindes passt.

Uns erscheint besonders wichtig, dass alle Maßnahmen gezielt an das Kind angepasst sind. Dafür bedarf es aber einen pädagogisch geschulten „Blick“ auf den einzelne Schüler/Schülerin und dass Unterschiede im Lernniveau bereichernd und nicht störend wahrgenommen werden. Da Lehrkräfte sehr viel Zeit mit den Kindern verbringen, sind es sehr oft sie, die durch Beobachtung Stärken und Schwächen wahrnehmen und einen Förderbedarf/Forderbedarf erkennen.

Vorausschicken möchten wir noch, dass die Aufgabe der Schule im Erkennen und adäquaten Reagieren liegt. Die psychologisch/medizinische Diagnostik und Therapie liegt jedoch in der Hand von ausgebildeten Therapeut:innen.

 

2)     Förderung – eine Frage der pädagogischen Haltung

 

Die Frage der Haltung, die jeder Beobachtung und Intervention zugrunde liegt, führt immer zum großen Thema Inklusion. Wir verstehen Inklusion als eine Haltung, die Vielfältigkeit als einen Mehrwert sieht, Ausgrenzung und Diskriminierung vermeiden und damit auch einen gesellschaftspolitisches Zeichen setzen möchte. Jedoch darf Inklusion nicht absolut gesetzt werden. Wir möchten individuell angepasste Lösungen für jedes einzelne Kind finden. Uns treibt die Frage „Was ist die beste Lösung und der beste Platz für das Kind“ an. Gemeinsam mit der Abteilung für Diversität der Bildungsdirektion und im engen Austausch mit den betroffenen Familien sind wir bestrebt eine personengerechte Lösung für das Kind zu finden.

Weiters möchten wir noch anmerken, dass Eltern die Wahlfreiheit zwischen Inklusion und Sonderbeschulung haben.

 

3)    Determinanten der Schulleistung – Grundlagen des Lernens

 

Dieser Abschnitt soll kurz klären, wann liegt eigentlich ein Förderbedarf vor, also der Frage nachgehen, welche Voraussetzung ein Kind für ein gelingendes Lernen mitbringen soll und ab wann eine Förderung/Forderung angezeigt ist.

Damit schulisches Lernen gelingen kann, braucht das Kind Verständnis (Kognition), Motivation, Selbstwirksamkeit (Erfolg ist von mir aus steuerbar) und Soziale Kompetenz.. Liegt in einem oder mehreren Bereichen ein Defizit vor, ist Förderung angebracht. Selbstverständlich benötigen auch Schüler mit körperlichen Defiziten unsere Unterstützung, diese ist aber nicht zwangsläufig Grundlage für Schwierigkeiten im schulisch/kognitivem Lernen.

Wird eine erhöhte Leistung in diesen Bereichen festgestellt, sollte eine gezielte Forderung eingeleitet werden

 

4)     Diagnostik

            

Eine umfassende Diagnostik kann nur von einer Ärztin/einem Arzt oder einer  klinischen Psychologin/einem klinischen Psychologen durchgeführt werden.

Wir sehen es aber als unsere Aufgabe, uns zu diesem Thema immer wieder weiterzubilden und somit auf die Problematik adäquat reagieren zu können und die betroffenen Familien an entsprechende Stelle weiterzuleiten, sie zu informieren und beratend zu unterstützen.

 

Die Schule hat mehrere Möglichkeiten, eine Störung im schulischen Lernen oder Begabungen  festzustellen:

 

·       Screenings (Gruppentests)

·       Standardisierte Tests zu schulischen Fächern

·       Förderdiagnostik (Verlaufsdiagnostik)

·       Befragung

 

5)     Interventionen an unseren Schulen

 

Alle gesetzten Maßnahmen sollen immer Lern- und Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen.

Unseren Beobachtungen und Interventionen liegt ein ganzheitliches Menschenbild zugrunde. Wir sehen nicht nur die Über- oder Unterbegabung, sondern immer auch die Grundbedürfnisse eines jeden Menschens.

Schritte, die unseren schulischen Interventionen (nach einer fachbezogenen Diagnostik) vorausgehen:

Wir gehen der Frage nach „Wer ist dieses Kind?“ (Background, Vorerfahrungen,…)

Was soll verändert werden?

Wie können diese Veränderungen effizient erreicht werden?

 

Vordergründig orientieren sich unsere Interventionen nicht an einer Störung oder Hochbegabung, sondern an diagnoseunabhängigen Merkmalen wie Zielen, Bereitschaft und Ressourcen. Wir möchten die Persönlichkeit des Kindes stärken und diese entwickelt sich meist dann gut, wenn Grundbedürfnisse befriedigt werden. Dafür orientieren wir uns an dem Bedürfnismodell von Klaus Grawe, da es bei  mangelnder Erfüllung dieser Bedürfnissen zu Entwicklungs- und Verhaltensproblemen kommen kann.

 

             Grundbedürfnisse des Menschen sind:

 

·       Bindung

·       Selbstwerterhöhung

·       Orientierung und Kontrolle

·       Lustgewinn/Unlustvermeidung

 

           Interventionen konkret

 

           Im Rahmen unseres Förder- und Forderunterrichts (Talentförderkurs) und des

           individualisierten Unterrichts bieten wir folgende Maßnahmen an:

 

 

·       Vorhandene Ressourcen nutzen

·       Schüler:innen nicht über- und unterfordern

·       Intrinsische Motivation nutzen und aufbauen

·       Aufgaben zum Fähigkeitsniveau des Schülers/der Schülerin stellen

·       Selbstwirksamkeit und Selbstkonzept stärken (Erfolgserlebnisse schaffen)

·       Soziale Kompetenzen fördern

·       Soziales Umfeld und Bezugspersonen miteinbeziehen

·       Lob (fast immer richtig)

·       Stärken der Grundbedürfnisse (nach Grawe)

·       Körperlich/motorische Unterstützung

 

Diese Fördermaßnahmen können sowohl temporär als auch permanent umgesetzt werden.

Wir passen aufeinander auf. Wir leben unsere Träume. Wir sagen Danke und Bitte. Wir halten unsere Versprechen. Wir nehmen uns Zeit füreinander. Wir verzeihen und sagen Entschuldigung. Wir haben Vertrauen in uns. Wir lachen, tanzen und singen. Wir tun was das Herz begehrt. Wir geben nicht auf. Wir teilen Freud und Leid. Wir genießen die kleinen Dinge. Wir erinnern uns, dass niemand perfekt ist.

Volksschule Altenfelden      Schulstraße 25      4121 Altenfelden      07282-5544    Unterrichtsbeginn: 7:45 Uhr       s413021@schule-ooe.at